Hydro

ArcEGMO - Das hydrologische Modellierungssystem
10. Februar 2024

In der neuesten Version von ArcEGMO wurde eine  Erweiterung eingeführt, die es ermöglicht, Meteorologiedaten direkt aus NetCDF-Dateien  für die EFL-Direktzuordnung einzulesen. Diese neue Funktion bietet eine effiziente Möglichkeit, auf große Datensätze zuzugreifen und sie zu verarbeiten. Im Gegensatz zur früheren sequentiellen Methode, bei der Gitterpunkte je Elementarfläche nacheinander gelesen wurden, werden die Daten jetzt einmalig komplett in den Arbeitsspeicher geladen, was die Verarbeitung erheblich beschleunigt.

Um den Bedürfnissen der Nutzer besser gerecht zu werden, wurden neue Einlese-Modi zur Zeitersparnis und zur Reduzierung des Arbeitsspeicherverbrauchs eingeführt. Diese Modi können über das Steuerwort LESEMODUS aktiviert werden und bieten verschiedene Optionen, darunter das Lesen einer Unterregion für jeden Zeitschritt oder das Lesen aller Zeitschritte einer Unterregion auf einmal. Zudem ist es nun möglich, ein Daten-Subset je Zeitschritt einzulesen, was zuvor nicht möglich war.

Die Anpassungen in der Meteo.dbf beinhalten die Erstellung eines Grid-Layers basierend auf den Gitter-Koordinaten aus der DBF und die direkte Zuordnung der Grid-ID zu den Elementarflächen (EFL). Dadurch wird eine präzise Zuordnung der meteorologischen Daten zu den entsprechenden Elementarflächen sichergestellt.

Es wird empfohlen, vor der Verwendung dieser neuen Funktion die Dokumentation auf mögliche Kompatibilitätsbrüche und andere potenzielle Abweichungen zu überprüfen. Dies ist wichtig, um sicherzustellen, dass das Projekt reibungslos funktioniert und die gewünschten Ergebnisse erzielt werden.

ArcEGMO |Klimadaten |Meteorologie

**Änderungen im Modellierungssystem ArcEGMO-PSCN**

In letzter Zeit wurden tiefgreifende Änderungen im Modellierungssystem ArcEGMO-PSCN vorgenommen, die zu Inkompatibilitäten mit älteren Projekten führen können. Um mögliche Probleme zu minimieren, wird nun ein Abgleich zwischen der aktuellen ArcEGMO-Version (Softwareversion) und der Version des Projekts erzwungen, für die es angepasst wurde. Dieser Abgleich basiert auf Semantic Versioning (https://semver.org/), wobei die Softwareversion nach dem Schema MAJOR.MINOR.PATCH nummeriert ist:

– **MAJOR**: Brüche mit älteren Konfigurationsdateien/Projektstrukturen, z.B. Änderungen in der Struktur der modul.ste für das GW1-Modell, PSCN Min-Max Verdunstung.
– **MINOR**: Weiterentwicklungen an einzelnen Modellen, Einführung neuer Modelle.
– **PATCH**: Behebung von Fehlern.

Die Umsetzung erfolgt über das Schlüsselwort **PROJEKT_VERSION**, das mit der aktuell verwendeten Exe abgeglichen wird. Dabei gelten folgende Regeln:

  • 1. Ist das Projekt ohne **PROJEKT_VERSION**, wird ein Hinweis angezeigt, die Dokumentation auf Kompatibilitätsbrüche und andere potenzielle Gründe für Abweichungen zu überprüfen. Das Programm wird abgebrochen. Nach dem nutzerseitigen Abgleich muss PROJEKT_VERSION mit der Major-Projektversion der aktuellen Softwareversion eingetragen werden.

    2. Ist die Major-Projektversion kleiner als die Major-Softwareversion, wird ein Hinweis angezeigt, die aktuelle Dokumentation auf Kompatibilitätsbrüche und andere potenzielle Gründe für Abweichungen zu überprüfen. Das Programm wird abgebrochen. Nach dem nutzerseitigen Abgleich muss die Major-Projektversion in **PROJEKT_VERSION** auf die der Softwareversion angehoben werden.

    3. Ist die Major-Projektversion größer als die Major-Softwareversion, wird ein Hinweis darauf gegeben, dass Probleme auftreten können. Die Dokumentation sollte auf Kompatibilitätsbrüche und andere potenzielle Gründe für Abweichungen überprüft werden. Entweder kann die **PROJEKT_VERSION** heruntergesetzt werden (Achtung!) oder das Schlüsselwort **ALTE_EXE_ERLAUBEN?** muss gesetzt werden.

Dynamische Abbildung von Grundwasserverlagerungen in ArcEGMO

Das beobachtete Absinken der Grundwasserstände in Brandenburg, insbesondere auf den Hochflächen, führt zu Trockenfallen von Fließgewässern aufgrund fehlender Grundwasseranbindung. Dies führt dazu, dass die Einzugsgebiete der betroffenen Gewässer zu Binneneinzugsgebieten werden, bei denen die Grundwasserneubildung erst in unterliegenden Gebieten abflusswirksam wird. In ArcEGMO können diese Effekte durch Grundwasserverlagerungen dargestellt werden.

Um diesem dynamischen Prozess gerecht zu werden, wurde die Möglichkeit geschaffen, den bisher fest vorgebbaren Kennwert GW_Verlust für Einzugsgebiete über Zeitfunktionen abzubilden. Dafür wird der neue Datentyp GWW genutzt, und die entsprechende Datentabelle ist in der Datei mit den Bewirtschaftungsdaten BW_File.tab anzugeben.

Da diese Grundwasserverlagerungen nur in EGMO_GW1 genutzt werden, müssen sich die Angaben zwingend auf Teileinzugsgebiete (TG) beziehen. Es können alle von ArcEGMO unterstützten zeitlichen Auflösungen genutzt werden.

Es ist von entscheidender Bedeutung, zu beachten, dass in der GWW-Datei der Anteil des Grundwasserabflusses angegeben wird, der im Entstehungsgebiet abflusswirksam wird, und nicht der im TG-Cover als GW_Verlust angegebene Anteil, der das Gebiet verlässt.

Dieser Unterschied ist essenziell, um eine korrekte Modellierung der Grundwasserverlagerungen zu gewährleisten und mögliche Missinterpretationen zu vermeiden. Daher sollten die Angaben in der GWW-Datei entsprechend präzise und korrekt erfolgen, um die Genauigkeit der Ergebnisse nicht zu beeinträchtigen.

ArcEGMO |Bodenwasserhaushalt |Grundwasser

**Verbesserter Ansatz für die ReInfiltration von Flusswasser in Gewässerauen**

Frühere Modelle bis etwa 2016 stießen bei kleinen Gewässern mit geringem Zufluss von Oberliegern oft auf Probleme, da sie in trockenen Sommerperioden zu negativen Gewässerabflüssen führten. Im aktuellen Ansatz wird die Reinfiltration nun auf das im Gewässerabschnitt gespeicherte Wasservolumen begrenzt. Allerdings kann diese Begrenzung zu starken Einschränkungen der Reinfiltration führen, da das gespeicherte Volumen oft deutlich kleiner ist als das Volumen, das den Gewässerabschnitt während eines Zeitschritts passiert und reinfiltrieren könnte.

Deshalb wurde ein neuer Ansatz entwickelt, der die Reinfiltration auf den aktuellen Durchfluss begrenzt und negative Durchflüsse verhindert. Dieser Ansatz wird durch den neuen Eintrag `potLeakage 1` im Block `GW_Modell` der `modul.ste` aktiviert.

Die Aufteilung der reinfiltrierenden Wassermengen eines Teileinzugsgebiets erfolgt bei `potLeakage 0` basierend auf dem Längenanteil der Fließgewässer (FGWs) im Teilgebiet und bei `potLeakage 1` gemäß der speisenden Einzugsgebietsfläche.

Die Größe der ReInfiltration wird in beiden Ansätzen durch einen Einzellinearspeicher beschrieben, dessen Speicherkonstante durch den Eintrag `kLeakage` im Block `EGMO_GW1` angegeben wird. Ein Wert von 1 bedeutet eine starke Kopplung zwischen Grund- und Gewässerwasser, wobei etwa 65% des verfügbaren Flusswassers ins Grundwasser infiltrieren können. Ein Wert von 100 hingegen bedeutet, dass nur etwa 2% reinfiltrieren können, was einer sehr geringen Kopplung entspricht.

Die globale Kopplung zwischen Grund- und Gewässerwasser wird durch `kLeakage` festgelegt und kann lokal durch ein entsprechendes Attribut in der Attributtabelle des Teilgebiets präzisiert werden.

ArcEGMO |Bodenwasserhaushalt |Grundwasser

**Erweiterung der Grundwassermodelle EGMO_GW und EGMO_GW1 für zusätzliche Abflussanteile in der Vertikalen**

Im Rahmen der Weiterentwicklung der Grundwassermodelle EGMO_GW und EGMO_GW1 wurde eine Funktion implementiert, um zusätzliche Abflussanteile in der Vertikalen zu berücksichtigen. Bisher wurde dies durch Markierung weiterer Abflussanteile mit einem speziellen Schlüsselwort („+2.Schicht“ bzw. „+HypodermischeKomponente“) ermöglicht. Diese Methode stieß jedoch an Grenzen, da sie nur das Hinzufügen eines weiteren Abflussanteils erlaubte.

Um diese Limitierung zu überwinden, wurde speziell für EGMO_GW1 eine Anpassung vorgenommen. Dabei wurden zwei neue Unterblöcke eingeführt: **EGMO_GW1_2.Schicht** und **EGMO_GW1_HypodermischeKomponente**. In diesen Unterblöcken folgen nach den entsprechenden Steuerwörtern die Namen der Komponenten, denen ein hypodermischer Abfluss gemäß dem SlowComp-Ansatz oder ein zweites Auslaufverhalten bei Überschreiten einer Grenzspeicherfüllung zugewiesen werden soll.

Die Zuordnung zu den unter **ABFLUSSKOMPONENTEN** definierten Komponenten erfolgt über den Namen. Dadurch ist es möglich, einem einzelnen Abflusskomponenten weitere Zeitverhalten zuzuweisen. Jeder Unterblock muss mit einer entsprechenden Trennzeile von „+“ abgeschlossen werden.

Es ist zu beachten, dass dem Abfluss von grundwassernahen Flächen RN kein weiteres Zeitverhalten zugewiesen werden kann. Falls RN in den neuen Unterblöcken auftaucht, wird dies entsprechend ignoriert.

ArcEGMO |Bodenwasserhaushalt |Grundwasser

**Bias-Korrekturmodul für Grundwasserneubildung**

ArcEGMO hat ein neues Bias-Korrekturmodul erhalten, das über den Anweisungsblock **BIAS_KORREKTUR** in der `modul.ste` Datei gesteuert wird. Diese Funktion ermöglicht Korrekturen für raster- oder EFL-basierte Ansätze, jedoch nicht für den EGMO-Ansatz.

Mit dem neuen Modul können Abweichungen zwischen Modellvarianten analysiert und zur Bias-Korrektur verwendet werden. Über das Steuerwort `ZIELGROESSE` wird die zu korrigierende Größe ausgewählt, derzeit ist dies nur die Grundwasserneubildung (`GWN`). Das Steuerwort `BIAS_KorrekturTyp` legt fest, ob eine mittlere Korrektur (-1) oder Korrekturen basierend auf monatlichen Abweichungen vorgenommen werden. Die relevante Datentabelle wird durch `BIAS_TABELLE` angegeben.

Die IDs der EFLs und die Namen der Attributspalten werden über `OBJEKTID` und `KorrekturAttribute` definiert. Standardmäßig lauten diese `ID` und `bk_` (wobei `bk_` intern mit `y` für Jahreswerte und `1` bis `12` für monatliche Korrekturen ergänzt wird). Alternativ können Struktur und Namen der Korrekturdatei fest vorgegeben werden.

Die Tabelle, die für die Korrektur verwendet wird und mit `CalcBiasTab` erstellt wurde, sollte im Verzeichnis `..\GIS\ascii.pat` unter dem Namen `efl_bk.gwn` gespeichert sein. Das neue Modul optimiert so die Anpassung der Grundwasserneubildung und verbessert die Modellgenauigkeit erheblich.

**Neue Funktion zur Analyse von Modellunterschieden in ArcEGMO**

Um Unterschiede zwischen zwei Modellvarianten besser zu verstehen, wurde eine neue Funktion in die Tabellenkomponente des Grundwassermodells integriert. Diese Funktion ermöglicht es, Differenzen zwischen zwei Ergebnisdateien zu ermitteln und unterstützt so die Bias-Korrektur in ArcEGMO. Dabei werden die mittleren Abweichungen der Ergebnisse (Datei2 – Datei1)
für die Modellgeometrien und für jeden Monat berechnet. Diese
monatlichen Abweichungen können für eine Bias-Korrektur verwendet
werden, um den Jahresgang anzupassen oder zu korrigieren.

Die Analyse setzt voraus, dass beide zu vergleichenden Dateien binär im Excelformat vorliegen und Monatswerte in Millimetern pro Tag (mm/d) enthalten. Wichtig ist, dass beide Dateien denselben Zeitraum abdecken und Ergebnisse für dieselben Modellgeometrien in der gleichen Reihenfolge enthalten.

Diese neue Funktion bietet eine präzise und effiziente Möglichkeit, Modellunterschiede zu identifizieren und zu analysieren, was die Qualität der Modellergebnisse weiter verbessert.

**Grundwassermodell: Neue Funktion zur verbesserten Abflussaggregation**

Das Grundwassermodell hat ein nützliches Update erhalten. Bislang wurden die Abflüsse aus den Einzellinearspeichern (ELS) für jede Abflusskomponente einzeln in Tabellen gespeichert. Mit der Erweiterung für **EGMO_GW1** wird nun zusätzlich eine Datei erzeugt, die den Flächenanteil jeder Abflusskomponente an den Teilgebieten (TGs) angibt.

Dieses Update erleichtert die Datenanalyse, indem es die Ergebnisse für die Komponenten, die in der ersten Zeile der Datei `tg_ELS-Area.txt` aufgelistet sind, aggregiert. Die Datei- und Komponentennamen werden automatisch angepasst, um den Abflussdaten eine klare Struktur zu geben.

Neu ist auch, dass bei Angabe des Zeitbezugs der Abflüsse in Sekunden als vierter Parameter, die Abflusswerte direkt in Kubikmeter pro Sekunde (m³/s) umgerechnet werden.

Diese Verbesserungen sind darauf ausgelegt, die Datenbearbeitung effizienter zu gestalten. Das System kann bis zu 50.000 TGs verarbeiten, was große Flexibilität bietet.

**Bleiben Sie informiert über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Grundwassermodellierung!**

ArcEGMO |Bodenwasserhaushalt |Grundwasser

Das Einzugsgebietsmodell der Spree beruht auf dem im Büro für Angewandte Hydrologie entwickelten Landesmodell Brandenburg. Zur physikalisch fundierten Berücksichtigung der flächenhaften Heterogenität hydrologisch relevanter Gebietseigenschaften (Landnutzung, Boden, Gefälle) wurde das Einzugsgebiet entsprechend dem Gewässernetz und den zu untersuchenden Abflussquerschnitten in Teileinzugsgebiete untergliedert. Diese meist sehr kleinen, weitgehend natürlichen Teilgebiete (im Mittel ca. 1 bis max. 10 km2) wurden weiter in Teilflächen unterteilt, die hinsichtlich der Hauptflächennutzungen (Wald, Freiland, Bebauung) und der Böden (Bodentypen mit charakteristisch unterschiedlichem Infiltrationsverhalten – Kf-Wert, Staubeeinflussung) weitgehend homogen sind. Das GIS-Datenmodell als Grundlage für die NA-Modellierung besteht aus Flächendaten (Boden, Landnutzung, Oberflächenmorphologie und Grundwasserflurabstände), Liniendaten (Gewässerabschnitte) und Punktdaten (Klima- und Niederschlagsstationen, Abflussmessstellen und besondere Gewässerpunkte wie Bauwerke, Steuereinrichtungen, Einleitungen und Entnahmen).

Anbei das gesamte Einzugsgebiet der Spree, landesübergreifend mit den Zuflüssen aus dem Freistaat Sachsen.

Die Datenbasis beschreibt das komplette Modellgebiet der Spree und Dahme (ca. 7264 km2) mit folgenden digitalen Raumelementen:

  • 361 957 Elementarflächen (EFL) als Verschneidung/Kombination von Boden- und Landnutzungsinformationen mit Gefälleklassen, sowie den hydrologischen Teileinzugsgebieten, denen topographische Informationen wie mittlere Höhe, mittleres Gefälle und Exposition anhand des DGMs zugeordnet wurden,
  • 920 oberirdische Teileinzugsgebiete (TG),
  • 9494 Fließgewässerabschnitte (FGW) inklusive Gewässerknoten zur Abbildung von Bauwerken etc. wie der Talsperre Spremberg und weiteren.

Hinsichtlich der Bewirtschaftungen wurde das Modell auf einen aktuellen Stand gebracht. Hierzu wurde für das Modell ein definierter Zustand der wasserwirtschaftlichen Verhältnisse der Spree und somit aller wasserwirtschaftlich relevanten Bauwerke und Strukturen erfasst und ins Modell übertragen. Zu den wesentlichen im Modell abgebildeten Gewässerelemente zur Charakterisierung der derzeitigen Abflussverhältnisse in der Spree zählen 17 Seen, 1 Speicher, 27 Abflussaufteilungen, sowie 3 Talsperre. Alle Anlagen wurden mit ihren speziellen Eigenschaften, d.h. zufluss- oder wasserstandsabhängigen Abgaberegeln, im Modell integriert.

Links sehen Sie die Seen entlang des Verlaufs der Spree bis an die Landesgrenze zu Berlin.

Für die Talsperren, bei denen es sich um die Talsperren Bautzen und Quitzdorf in Sachsen sowie die Talsperre Spremberg in Brandenburg handelt,  wurden die entsprechende Wasserstands-Abflussbeziehung, die Wasserstands-Volumen-Beziehung und die (jahres-)zeitlichen Abflussregeln in in das Modell übertragen. Für die Seen und den Speicher wurden die entsprechende Retentionswirkung und das spezielle Speicherverhalten definiert.

Bei den Abflussaufteilungen wurde zwischen zwei Varianten der Abschlagsermittlung unterschieden. Einerseits wurden die Abflussaufteilungen an Verzweigungen so gesetzt, dass in Abhängigkeit vom Zufluss ein Abschlag in die Verzweigung erfolgt und der Rest im Hauptgewässer verbleibt. Hier wurde mithilfe einer Wasserstands-Abfluss-Beziehung die spezifische Charakteristik der entsprechenden Verzweigung berücksichtigt. Für die zweite Methode wurden programmintern aus Messwerten an einem Pegel am Unterlieger die Abschläge ermittelt, die in den Abzweig fließen. Bei dieser Methode erfolgte die Abgabe somit direkt aus Realdaten.

In den nachfolgend dargestellten Abbildung sind die Abflussaufteilungen im gesamten Spreemodell zu erkennen. Insbesondere der Spreewald bildet mit seinen kleinen Kanälen eine komplexe Struktur aus Verzweigungenen und Zusammenflüssen. Sowohl die komplexen Grabenstrukturen, als auch die Seen und Talsperren beeinflussen den Wasserhaushalt des Einzugsgebiets der Spree maßgeblich und sind daher nicht zu vernachlässigen.

Das im Büro für Angewandte Hydrologie entwicklte Spreemodell konnte bisher für verschiedene Problemstellungen, wie beispielsweise der Niedrig- oder Hochwasserbemessung oder Analysen zum Landschaftswasserhaushalt, erfolgreich genutzt werden.  ArcEGMO bietet mit seiner umfangreichen Bibliothek an Bewirtschaftungswerkzeugen und Teilmodulen folglich ein hervorragendes System zur Simulation und Modellierung komplexer Bewirtschaftungsstrukturen in Einzugsgebieten und Fließgewässersystemen unterschiedlichster Größenordnung.

Bei der Ausgabe der Wasserhaushaltsgrößen wurde als  die vegetationskorrigierte, potenzielle Verdunstung [EPV] als Ergebnisgröße ergänzt. Sie kann in der Ergebnissteuerdatei (results.ste) im Block „WASSERHAUSHALT“ aktiviert werden.

Als zusätzliche Größe wird die EPV ebenfalls in allen Ergebnisbilanzen mit ausgegeben.

ArcEGMO |Potenzielle Verdunstung |Results