ArcEGMO - Das hydrologische Modellierungssystem
10. April 2023

**Verbesserter Ansatz für die ReInfiltration von Flusswasser in Gewässerauen**

Frühere Modelle bis etwa 2016 stießen bei kleinen Gewässern mit geringem Zufluss von Oberliegern oft auf Probleme, da sie in trockenen Sommerperioden zu negativen Gewässerabflüssen führten. Im aktuellen Ansatz wird die Reinfiltration nun auf das im Gewässerabschnitt gespeicherte Wasservolumen begrenzt. Allerdings kann diese Begrenzung zu starken Einschränkungen der Reinfiltration führen, da das gespeicherte Volumen oft deutlich kleiner ist als das Volumen, das den Gewässerabschnitt während eines Zeitschritts passiert und reinfiltrieren könnte.

Deshalb wurde ein neuer Ansatz entwickelt, der die Reinfiltration auf den aktuellen Durchfluss begrenzt und negative Durchflüsse verhindert. Dieser Ansatz wird durch den neuen Eintrag `potLeakage 1` im Block `GW_Modell` der `modul.ste` aktiviert.

Die Aufteilung der reinfiltrierenden Wassermengen eines Teileinzugsgebiets erfolgt bei `potLeakage 0` basierend auf dem Längenanteil der Fließgewässer (FGWs) im Teilgebiet und bei `potLeakage 1` gemäß der speisenden Einzugsgebietsfläche.

Die Größe der ReInfiltration wird in beiden Ansätzen durch einen Einzellinearspeicher beschrieben, dessen Speicherkonstante durch den Eintrag `kLeakage` im Block `EGMO_GW1` angegeben wird. Ein Wert von 1 bedeutet eine starke Kopplung zwischen Grund- und Gewässerwasser, wobei etwa 65% des verfügbaren Flusswassers ins Grundwasser infiltrieren können. Ein Wert von 100 hingegen bedeutet, dass nur etwa 2% reinfiltrieren können, was einer sehr geringen Kopplung entspricht.

Die globale Kopplung zwischen Grund- und Gewässerwasser wird durch `kLeakage` festgelegt und kann lokal durch ein entsprechendes Attribut in der Attributtabelle des Teilgebiets präzisiert werden.

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