Die Seeretention beschreibt die Dämpfung einer Hochwasserwelle aus einem Vorfluter in einen See oder eine Wasserfläche. Bei der Seeretention verteilt sich die im Vorfluter dem See zufließende Wassermenge auf die gesamte Fläche. Durch die Vergrößerung des durchflossenen Querschnitts kommt es im See im Gegensatz zum Vorfluter, in dem die Hochwasserwelle einen starken Anstieg des Wasserstands bewirkt, nur zu einem geringen Anstieg des Wasserspiegels. In der Konsequenz verringert sich der Abfluss aus dem See im Vergleich zum Zufluss und es kommt zur Dämpfung der Hochwasserwelle. Darüber hinaus sorgt die Retention für eine Verzögerung der Abflussspitze. Allgemein gilt:
- Je größer die Oberfläche des Sees im Vergleich zum Einzugsgebiet, desto größer die Retentionswirkung.
- Je schmaler und höher der Ablauf/Überlauf, desto höher die Retentionswirkung.
Umsetzung in ArcEGMO
Die Umsetzung der ungesteuerten Seeretention in ArcEGMO erfolgt über die Definition des Anfangswasserstands, der unteren Lamellemhöhe, sowie der oberen Lamellemhöhe und des minimalen Abflusses. Die Abflusstransformation erfolgt regelbasiert in Abhängigkeit vom Wasserstand unter Berücksichtigung der Zuflüsse, Verdunstungsverluste und der Abflüsse, die fortlaufend berechnet werden. Befindet sich der Wasserstand unter der unteren Lemelle, wird kein Abfluss abgegeben. Befindet sich der Wasserstand innerhalb der bewirtschaftbaren Lamelle, erfolgt die Abgabe des minimalen Abflusses. Ist der Wasserstand höher als die obere Lamellemhöhe entspricht die Abgabe dem Zufluss. Alternativ kann die ungesteuerte Seeretention ebenfalls mit der Vorgabe einer Wasserstands-Abfluss-Beziehung genutzt werden.
Bei der gesteuerten Seeretention erfolgt die Abflusstransformation über eine vorzugebene Wasserstand-Abfluss-Beziehung, ansonsten analog zur ungesteuerten Retention. Weiterhin existiert in ArcEGMO die Möglichkeit die Seeretention für zwei Abläufe zu definieren.