Interaktion Grundwasser & Oberflächengewässer

In grundwassergeprägten Landschaften wie Mooren und Feuchtgebieten ist stets eine enge Verbindung zwischen dem Oberflächengewässersystem und dem Grundwasser vorhanden. In diesen Einzugsgebieten kann der Gebietswasserhaushalt nur belastbar modelliert werden, wenn diese Wechselwirkungen fundiert berücksichtigt werden. Die Abflüsse in den Fließgewässern werden oftmals vom Grundwasser gespeist. Die Wasserstände in den Gräben sind gleichzeitig wesentliche Randbedingung für den Grundwasserzustrom, beeinflussen jedoch auch die Grundwasserstände und damit die Verdunstung und Grundwasserneubildung auf den grundwassernahen Flächen. Somit wird für eine belastbare Abbildung der Prozesse in solchen Einzugsgebieten einerseits ein Fließgewässer- und komplexes Bodenwasserhaushaltsmodell und andererseits ein Grundwasserströmungsmodell benötigt. Eine bewährte Methode für die Modellierung solcher Einzugsgebiete ist die Kopplung von ArcEGMO als Bodenwasserhaushalts- und Fließgewässermodell und einem Grundwasserströmungsmodell. Im Büro für Angewandte Hydrologie existieren mehrere Kopplungen zu Grundwasserströmungsmodellen, unter anderem zu FEFLOW und MODFLOW, sowie zu PCGEOFIM. PCGEOFIM kommt im Gegensatz zu den beiden anderen Modellen insbesondere in bergbaugeprägten Gebieten zum Einsatz, da hier die numerische Stabilität bei großen Differenzen der hydraulischen Leitfähigkeit eng beieinander liegender Bereiche eine wichtige Rolle spielt.

Im Folgenden sind vier Artikel zu Projekten verlinkt, die die gekoppelte Modellierung zur Abbildung der Interaktion zwischen Grundwasser, Bodenwasserhaushalt und Oberflächengewässern beleuchtet.

Entwicklung eines Bewirtschaftungskonzepts für das südliche Randowbruch in der Uckermark

Wasserhaushaltsuntersuchungen im Einzugsgebiet des Lietzengrabens im Norden Berlins

Erstellung eines Landschaftswasserhaushaltsmodells für die Bergtheimer Mulde nördlich von Würzburg

Berechnung des Bodenwasserhaushaltes für die Erweiterte Restlochkette in der Lausitz