ArcEGMO - Das hydrologische Modellierungssystem
1. März 2023

Bisher wurde die Verdunstung über freien Wasserflächen in ArcEGMO in vereinfachter Form mit einem Faktor der potenziellen Verdunstung berechnet. Diese Ansätze beruhten auf meteorologischen Standardverfahren (z. B. Turc-Ivanov, Haude, Penman-Monteith) und ermöglichten eine hinreichend gute Abbildung der Wasserbilanz, berücksichtigten jedoch nicht explizit den Austausch zwischen Wasseroberfläche und der Luft.

Mit dem neuen See-Modell (Stand 01.03.2023) wurde in ArcEGMO ein physikalisch fundierter Ansatz zur Berechnung der Gewässerverdunstung nach dem Dalton-Prinzip integriert. Grundlage bildet das in DWA-M 504-1 (Gl. 91) beschriebene Verfahren nach Richter [1984], bei dem die Verdunstungsrate aus dem Temperatur- und Feuchtegradienten zwischen Wasseroberfläche und der Luft in 2 m Höhe bestimmt wird.

Dieser neue Ansatz ermöglicht:

  • die Berücksichtigung von Temperaturunterschieden zwischen Wasseroberfläche und Luft,

  • sowie eine verbesserte saisonale Dynamik der Seeverdunstung insbesondere bei tiefen Gewässern.

Damit erweitert das See-Modul die Prozessabbildung in ArcEGMO und schafft eine Grundlage für präzisere Wasserbilanz- und Klimawirkungsanalysen in Einzugsgebieten mit größeren Wasserflächen.

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